Bereits im Vorgängerforum hatte ich im Thread zu Bezelbubes Beitrag "Windows-AiOs auf UEFI-Bootstick mit WIMs >=4 GiB" auf einen damals aktuellen Lösungsansatz hingewiesen, der in der c't 2015/02 ab Seite 100 vom Redakteur Axel Vahldiek als "Rettungsring für Windows 8.1" vorgestellt wurde.

Vgl. "Rettungsring Version 2 - c't WIMage erzeugt Sicherungskopien von Windows 8.1 und 10". Ergänzend dazu
- Software und FAQ zum Artikel, jedoch werden
- unter "Tipps und Tricks" in der c't 2016/19 auf S. 162 berichtigte Batchdateien ctwimage2a.bat in beiden Architekturen zum Herunterladen angeboten, nachdem auf Grund einer Macke von DISM.exe Anzeige-Name und -Beschreibung zu WIMs nach Änderungen leer bleiben.
Mein Workaround: Fehlende Einträge nachträglich mit Win Toolkit bearbeiten. - Heise-Meldung "Neue Version des c't-Windows-Backup unterstützt auch Windows 10" vom 24.02.2016 mit einem Video
- Vorne eine FAT32-Partition.
- Danach eine größere mit NTFS, um auch größere WIM-Dateien problemlos unterzubringen.
Unter den o. a. Links befinden sich außer einem Link zu einem Tool von MS die beschriebenen Batch-Dateien als x64- und als x86-Variante.
Vorgehensweise in Kurzform
- Mit Bordmitteln ist ein "Wiederherstellungslaufwerk" auf einer USB-Platte zu erstellen. Dabei ist die Funktion "Kopieren der Wiederherstellungspartition" zu deaktivieren. Das würde den erstellten Bootloader wieder löschen!
- In der bordeigenen Datenträgerverwaltung erkennt man eine 32 GB große FAT32-Partition, die man wegen der Eindeutigkeit "USB-Boot64" oder auch "USB-Boot32" nennen sollte. Ich konnte sie problemlos mit PartedMagic auf 4096 MiB verkleinern, damit für die Unterbringung des Backups (oder für andere Zwecke) mehr Platz auf dem Datenträger verfügbar ist. Die Inhalte darin sind nur ca 300 MB groß. (Beim Verkleinern auf 1024 MiB mit einer früheren Version hatte ich später insofern ein Problem, als sich die Platte nicht booten ließ.)
- Anschließend erstelle man auf der USB-Platte hinter der FAT32-Partition ein "neues einfaches Volume", diesmal aber mit dem Dateisystem NTFS, das den Rest der Platte ausfüllt. Als Name wird "USB-Daten64" bzw "USB-Daten32" vorgeschlagen.
(Für unsere Zwecke wäre vielleicht "USB-Install64" o. ä. passender.) - Danach sind alle Dateien des Windows-Installationsmediums (10 oder 8.1) auf die NTFS-Partition "USB-DatenXX" zu kopieren; dabei ist die Datei " \sources\install.wim" auszusparen oder im Nachhinein zu löschen.
- Die Dateien in der passenden Architektur (64- oder 32 Bit) sind ins Root-Verzeichnis der NTFS-Partition "USB-DatenXX" zu kopieren. Wichtig für unsere Zwecke ist hier die "ctwimage2-bootmaker64.bat" bzw. "~32.bat".
(Die weiter von c't mitgelieferten, zur Datensicherung benötigten, ctwimage2a-64.bat und vshadow64.exe bzw. dernen ~32er Varianten werden hier nicht abgehandelt.) - Mit der als Admin zu startenden "ctwimage2-bootmaker64.bat" bzw. dem 32er Pendant wird der Bootoader auf "USB-BootXX" so umgebogen, dass er später das Windows-Setup-Programm von "USB-DatenXX" startet.
- Nach den bis jetzt geschaffenen Voraussetzungen kann man nunmehr ohne Risiko testen, ob das geschaffene Bootmedium funktioniert: Also nach dem Starten von der USB-Platte erscheinen die ersten von den normalen Installationsmedien bekannten Abfragen (Land, Tastatur, EULA usw.). Man erhält die Möglichkeit, das Zielmedium auszuwählen bzw. auch vorher zu formatieren. Dann geht's (zum Glück!) nicht weiter, da die nötige Install.WIM fehlt. Also ist abbrechen angesagt; der Test wäre damit erfolgreich.
- Wie's weitergeht, wenn man eine odere mehrere Datensicherungen erstellen will, entnehme man dem genannten c't-Artikel ab Seite 126, da hier die Erstellung eines UEFI-fähigen Datenträgers auf einem Medium behandelt werden soll.
- Für unseren Zweck (Erstellung eines Bootmediums) bleibt nur noch, die gewünschte Install.WIM (AiO x86&x64, mit Patches, Treibern und Tweaks), die gerne auch größer als 4 GiB sein darf, nach "<USB-DatenXX>\sources" oder auch den gesamten Inhalt einer ISO nach <USB-DatenXX> zu kopieren.
Zumindest mit einer USB-Platte funktioniert das beschriebene Verfahren.
Werden USB-Sticks verwandt, sollte es mit solchen klappen, die für "Windows to go" spezifiziert sind. Bei den anderen käme es auf einen Versuch an.
Meine Erfahrungen mit c't-WIMage2
- Als Medium zur Datensicherung
Ich habe mit einer 160GB-USB2-Platte unter Win10-x64 Pro (v1511) den von A. Vahldiek gedachten Zweck erfolgreich angetestet.
Es wurde nach relativ langer Zeit eine "<USB-DatenXX>\sources\Install.WIM" von ~25 GB erstellt und - nach der Installation von weiteren Programmen - auf dem Wirtsbetriebssystem weitere Sicherungen angeworfen.
Die genannte Install.WIM war mit den zusätzlichen Editionen nur unwesentlich größer geworden, da redundante Daten durch eine abschließende Optinierung nicht mehrfach gespeichert werden. Die Durchlaufzeiten waren aber jeweils ziemlich lang.
Auf eine Restaurierung habe ich verzichtet, da ich meinen Entwicklungsrechner nicht zum Testen hernehmen wollte.
Fazit gleichwohl: Test bestanden! - Als Medium zur Installation von Windows
Folgende Besonderheit fiel mir auf:- Das Bootmedium hatte ich für 64Bit-Systeme erstellt.
- Meine 10er-AiO enthält zum Starten die 32Bit-Komponenten.
(Anders als eine mit dem MCT erstellte AiO mit getrennten Zweigen für die beiden Architekturen!) - Erst die enthaltene Install.WIM bietet auch die 64er Pro-Edition
Auch diesen Test sehe ich als erfolgreich an, nachdem ich nach den normalen Abfragen (Land, Tastatur, EULA, Lizenzschlüssel ("überspringen!"), 32/64 Bit) die Möglichkeit gehabt hätte, die im Rechner vorhandene SSD neu zu partitionieren.
Hinweis auf einen Schriftwechsel mit Axel Vahldiek
Axel Vahldiek (axv@ct.de) hatte meinen Hinweis auf meinen Beitrag im Vorgängerforum mit einem "ja, aber" zur Kennntnis genommen. Er würde ja gerne von Luft und Liebe leben, gab aber zu bedenken, dass seine Familie darunter leiden könnte, wenn der Absatz der c't durch Beiträge wie meinen zurückginge.
Also, Leute, denkt daran, dass Ihr mit dem Heft auch zur Kasse geht, wenn Ihr am Kiosk oder in der Bahnhofsbuchhandlung im Angebot stöbert!
Darüber hinaus könnte ein Abo der Verelendung rechtschaffener Bevölkerungsteile entgegenwirken.
Gruß, Nemo